Sehnsucht sucht sich seinen Weg
Eine Umarmung
Als ich das Buch „Das rote Adressbuch“ von Sofia Lundberg las, umfingen mich zauberhafte und sehnsuchtsvolle Worte – immer und immer wieder.
Da trafen mich „Er schmeckte nach Sonne.“ oder „Die Wärme seiner Lippen wanderte über meine…“.
Und letztendlich fühlte ich mit der Hauptfigur. Sie wollte „… für immer so mit ihm stehen bleiben. In seinen Armen.“
Allein diese wundervolle Beschreibung einer innigen Umarmung veranlasste mich, diese Szene in ein Gedicht zu formen.

Wandern
von Kathrin Lindstaedt
(13. November 2021)
Langsam atmete ich seinen Duft ein,
spürte seine Nähe und diese unglaubliche Geborgenheit.
Er sollte endlich ganz mit mir sein,
verschwunden zwischen Raum und Zeit.
Er schmeckte nach den letzten Sonnenstrahlen,
die auch leicht golden in seinen Haaren hingen.
Wie sie sanft um uns sich stahlen,
sich überall niederließen und darin verfingen.
Die Glut seiner Lippen wanderte in meine,
durchzog mich von dort bis ganz hinunter.
Ich hielt den Atem an und seine
Sanftheit belebte mich darunter.
Und mit tiefen langsamen Zügen
versank ich in Ruhe und lieblichem Sein.
Nichts konnte dieses Bild mehr trüben,
es war leuchtend und rein.
Ich fühlte sein Herz schneller schlagen,
es wanderte rhythmisch durch meinen Bauch.
Ich wagte kaum ein Wort zu sagen,
denn die Stille sprach meine Sehnsucht auch.
Für immer wollte ich so bleiben,
stehen bei ihm in Sicherheit.
Wollte in seinen Armen schweigen,
ihn lieben bis in alle Ewigkeit.