Inspiration durch Musik
Wie aus einem Musikstück ein Gedicht entstand
Seit ungefähr drei Jahren bin ich ein großer Fan von Ludovico Einaudi, der mich mit seinen wunderschönen Klavierstücken immer wieder berührt und mir Gänsehaut zaubert. Eines Tages hörte ich auf einem seiner Alben das Stück Petricor (übersetzt: Petrichor).
Dieses Wort hatte ich noch nie gehört und fing an, darüber zu recherchieren. So war dieses Wort nicht nur ein Klangerlebnis, sondern auch das Wissen um den Hintergrund dazu für mich Auslöser, ein Gedicht zu schreiben.

Was ist Petrichor
Als Petrichor bezeichnet man den Geruch von Regen auf trockener Erde. Wobei es sich höchstwahrscheinlich um spezielle Erde handelt wie Tonböden oder Gesteine, die in diesem Fall ein bestimmtes Öl von Pflanzen aufnehmen können. Dieses Öl wird während der Trockenperiode von einigen Pflanzen produziert und abgesondert. Zusammen mit einer weiteren Verbindung (Geosmin) wird es während des Regens in die Luft freigesetzt und ergibt jenen besonders markanten Geruch.
In 2015 fanden Forscher heraus, dass dieser besondere Regengeruch durch kleine Bläschen hervorgerufen wird, die nach dem Aufprall der Regentropfen auf der Oberfläche entstehen. Sie scheinen das Öl-Gemisch aufzunehmen und dann beim Aufsteigen und Zerplatzen in die Luft abzusondern.
Forscher fanden auch heraus, dass dieses Öl die Keimung der Samen und das Pflanzenwachstum verzögert.
Gibt es noch mehr?
Es gibt noch zwei weitere spannende Fakten, die unter dem Begriff Petrichor zu finden sind. Ich bin immer wieder fasziniert, was die Natur alles kann und was ich oft einfach nicht weiß.
In diesem Fall zum einen die Verbindung der Fruchtbarkeit der Känguru-Weibchen, die anscheinend nach dem Regen besonders fruchtbar sind und zum anderen die Verbindung zu den Erdessern. Gute Erde (Geruch) – gutes Essen.
Vielleicht finde ich dies auch insofern spannend, weil es australische Forscher waren, die dies herausfanden (vermutlich in Australien). Und wer meine Über-mich-Seite schon gelesen hat, weiß, dass ich hier zwei weitere australienspezifische Fakten aufgeführt habe.
Petrichor
von Kathrin Lindstaedt (14. Februar 2021)
Ein magischer Geruch durchzieht das Land,
erweckt die Sinne altbekannt.
Auf trockener Erde traf der Regen,
wollte dem Land wieder Leben geben.
Die Tropfen fielen im gleichen Ton,
trafen auf staubige Körnchen schon.
Doch beides verband sich nur schwer,
ward die Erde vertrocknet zu sehr.
Dennoch entstand zwischen beiden,
ein besonderes Band ohne Leiden.
Ein wilder animalischer Geruch erklomm,
die Luft wurde einzigartig und fromm.
Der Tropfen traf den trockenen Boden,
umfing die Staubkörner von oben.
Dieser besonders erdige Geruch
erfüllte nun die Luft mit seinem Duft.
Schwer und voller tragender Kraft
platzten die Regenbläschen mit Macht.
Dadurch entfaltete sich im Nu
der markante Regengeruch dazu.