Wer hat sie geschrieben?
ARISTOTELES
Aristoteles und die Grundlagen der Literaturtheorie
Die Literatur ist geprägt von vielfältigen Formen und Stilen, die sich über Jahrtausende entwickelt haben. Doch wo begann die systematische Auseinandersetzung mit der Kunst des Dichtens? Die erste bekannte Abhandlung über die Theorie der Dichtung, auch als Poetik bekannt, stammt von dem griechischen Philosophen Aristoteles.
Aristoteles und seine „Poetik“
Im 4. Jahrhundert v. Chr. schrieb Aristoteles sein Werk „Poetik“ (griechisch: „Peri Poietikes“). Dieses Werk gilt als das älteste erhaltene Dokument, das sich mit der Theorie und Analyse der Dichtung befasst. Aristoteles war nicht nur ein Philosoph, sondern auch ein Denker, der das menschliche Wissen in vielen Bereichen vorantrieb, von der Metaphysik bis zur Naturwissenschaft. Mit seiner „Poetik“ legte er den Grundstein für die Literaturtheorie, die bis heute von Bedeutung ist.
Inhalte der „Poetik“
Aristoteles‘ „Poetik“ ist in zwei Teile gegliedert, von denen der erste erhalten geblieben ist. In diesem Teil konzentriert sich Aristoteles vor allem auf die Tragödie und das Epos, zwei der damals wichtigsten literarischen Formen. Er analysiert, wie diese Werke aufgebaut sind und welche Wirkung sie auf das Publikum haben sollen.
Aristoteles beschreibt die Struktur der Tragödie und führt Begriffe wie Katharsis (die Reinigung der Emotionen durch Kunst), Mimesis (Nachahmung der Wirklichkeit) und Hamartia (der tragische Fehler des Helden) ein. Diese Konzepte haben die Literaturkritik über Jahrhunderte hinweg geprägt und bieten bis heute eine Grundlage für das Verständnis und die Analyse dramatischer Werke.

Bedeutung der „Poetik“
Aristoteles‘ „Poetik“ hat die westliche Literaturkritik und die Theorie des Dramas tief beeinflusst. Seine Überlegungen zur Struktur, Funktion und Wirkung der Dichtung sind nicht nur für Historiker von Interesse, sondern auch für moderne Autoren, Literaturwissenschaftler und Theaterkritiker.
Sein Werk bleibt ein unverzichtbarer Text für jeden, der sich mit den Grundlagen der Literatur und den Mechanismen des Erzählens auseinandersetzen möchte.
Zusammenfassend lässt sich sagen
Aristoteles‘ „Poetik“ ist weit mehr als ein antikes Dokument; sie ist der Ursprung der systematischen Literaturtheorie. Durch die Analyse der Tragödie und des Epos hat Aristoteles uns ein Werkzeug an die Hand gegeben, mit dem wir die Kunst des Geschichtenerzählens besser verstehen können. Wer sich für die Ursprünge der Literaturwissenschaft interessiert, kommt an Aristoteles und seiner „Poetik“ nicht vorbei.