Gedichte zum Träumen
Einblicke in mein erstes Buch
Ein bisschen Mut hat es mich schon gekostet, den Schritt der Veröffentlichung zu gehen. Mit meinen Gedichten möchte ich anderen Menschen meine Leidenschaft näher bringen und sie in meine Welt einladen. Zum anderen offenbare ich mit meinen Gedichten meine Gedanken, meine Seele und ein Stück meiner Sehnsüchte.
Gleichzeitig waren diese Gedichte für mich ein Stück Therapiearbeit, um mit meiner Augenerkrankung zurechtzukommen. Diese Art Worte in ein Gedicht zu zaubern, hat mich in der schweren Zeit der Hoffnung auf Besserung, der ständigen Verzweiflung, des Erkennens und Akzeptieren beflügelt und mir positiven Halt gegeben. Für mich waren sie ein Anker in der Verarbeitung und auch Ablenkung durch Freude.
Neben dieser Form der Bewältigung haben mich meine Familie, Freund:innen und Arbeitskolleg:innen mit ihren Worten, ihrem Trost und der Aufmunterung unterstützt. Das Buch ist ein Dankeschön an sie.
Hier findest Du drei Gedichte aus dem Buch.

Gebogenes Licht
von Kathrin Lindstaedt (17. September 2021)
Wie der Wind sich leise drehte,
Leicht den Herbst umfing,
Dabei frisch über Lande wehte
Und als Duft in den Blättern hing.
Da ward das Licht gebogen,
Tief und unglaublich weich,
Ward über mich geflogen,
Sanft eines Hauches gleich.
An solch schönem Herbsttag,
Voll bunter Blätter und ziehendem Wind,
Fiel ich leise und lag
Von Träumen umringt.
Ich ließ mich still treiben
Von dem fliehenden Licht,
Wollte für immer dortbleiben,
Friedvoll unter jener Schicht.
17.09.2021, Kathrin Lindstaedt
Später
von Kathrin Lindstaedt (11. September 2021)
Da liege ich
Zwischen weichen Lagen,
Und lasse mich
In weite Ferne tragen.
Das Gestern hängt
Geborgen in mir,
Wie ein Schatten gedrängt
In meinem Wir.
Die Hoffnung auf Morgen,
Seelenruhig und verträumt,
Schlägt Wellen geborgen
In meiner Seele und schäumt.
Bläschen der Sehnsucht
Zerplatzen im Heute,
Verbinden die Luft
Mit dem, was mich freute.
Und später finde ich,
Gleich neben mir,
Mein Leben und mich
Vor einer goldenen Tür.
Da liege ich
Zwischen weichen Lagen
Und lasse mich
In ferne Welten tragen.
Hast du genug geliebt?
von Kathrin Lindstaedt (22. November 2021)
Schau dich um und staune,
Staune über die vielen Zeichen, die du gesetzt hast,
Wie jede kleinste Laune
Ihre Spur bei anderen hinterlassen hat.
Jede Sekunde gab ein bisschen von dir,
Verewigte sich in den Menschen um dich,
Wie ein Samenkorn eines Wir
Trug es sich mal hierin und auch weit fort.
Hast du genug geliebt?
Genug deine Arme ausgebreitet?
Hast du dich genug bemüht,
Um das Leben schöner zu gestalten?
Liebe breitet ihre Flügel aus,
Fängt Angst und Wut gleichermaßen ein,
Trägt neue goldene Samen hinaus,
Hinaus in die noch schlafende Welt.
Dort erwachsen sie still und leise,
Erheben sich in besonderem Zauber
Und gehen auf eine neue Reise.
Hast du genug geliebt?
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