KULTIVIEREN
Mit dem Herzen fühlen lernen
Das Zitat von Helen Keller „Die besten und schönsten Dinge auf der Welt kann man weder
sehen noch hören. Man muss sie mit dem Herzen fühlen.“ zeigt in einfachen Worten, worauf wir in unserem Leben achten können.
Helen Keller war eine taube und blinde US-amerikanische Schriftstellerin und lebte von 1880 bis 1968. Ihre Wahrnehmungen von der Welt, den Menschen, den Emotionen und Gefühlen anderer Wesen waren durch ihre eingeschränkten Sinneseindrücke besonders. Ihre Achtsamkeit lag auf den anderen Sinnen, wie z.B. dem Fühlen, dem Schmecken oder dem Riechen.

Klarheit fördern
In der Achtsamkeitslehre geht es um eine bestimmte Form der Aufmerksamkeit, und zwar:
„Bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und
ohne zu urteilen.“
(Kabat-Zinn).
Sie soll Klarheit fördern und auch die Fähigkeit, die Wirklichkeit des momentanen Augenblicks zu akzeptieren.
Achtsamkeit kultivieren
Was verrät uns das Zitat von Helen Keller? Die Aussage „Man muss sie mit dem Herzen fühlen.“ bringt uns genau zu dem Kern der Achtsamkeitslehre.
Es bedeutet, eine tiefe Verbindung zum gegenwärtigen Moment aufzubauen und seine Gedanken, Gefühle und Empfindungen zu beobachten – ohne Bewertung. Um es kurz zu machen: Beobachte Dich! Was fühlst Du in diesem Augenblick? Was denkst Du gerade? Wie geht es Dir im Moment?
Diese Beobachtungen können Dir helfen, die eigenen Gefühle und Gedanken besser wahrzunehmen und zu verstehen.

Praktische Tipps
Hier sind ein paar praktische Schritte für Dich, die Dir helfen können, Achtsamkeit im Alltag zu stärken:
1. Atembeobachtung:
Beginne mit kurzen Atemmeditationen. Nimm Dir ein paar Minuten Zeit, um Deinen Atem zu beobachten, wie er in Deinen Körper ein- und ausströmt. Wenn Gedanken auftauchen, bringe Deine Aufmerksamkeit sanft zurück zum Atem.
2. Achtsames Essen:
Konzentriere Dich beim Essen ganz auf den Geschmack, die Textur und den Geruch der Speisen. Versuche, alle Sinne einzubeziehen, und iss langsamer. So kannst Du das Essen mehr genießen und trainierst gleichzeitig Deine Achtsamkeit.
3. Gefühle wie das Wetter beobachten:
Beobachte Deine Emotionen, wie Du den Himmel beobachten würdest. Stell Dir vor, Deine Gefühle seien wie Wolken, die kommen und gehen – egal ob sonnig oder wolkig, es ist nur ein temporärer Zustand.
Es gibt noch einige andere Achtsamkeitsübungen für den Alltag, wie zum Beispiel den Body-Scan, Dankbarkeitsübungen, Gehmeditationen oder achtsames Yoga.
Regelmäßige Achtsamkeitsübungen sind wie eine Art „Training“ für das Gehirn, um bewusster und gelassener zu werden.
Und wie können wir nun lernen, mit dem Herzen zu fühlen?
Um zurück auf das Zitat von Helen Keller zu kommen…
Die Praxis der Achtsamkeit kann helfen, diese tieferen Erfahrungen bewusst zu kultivieren. Sie lehrt uns, den Moment zu schätzen und uns nicht von äußeren Reizen ablenken zu lassen. Indem wir innehalten, bewusst atmen und uns auf unsere inneren Gefühle konzentrieren, öffnen wir die Tür zu dieser unsichtbaren Schönheit, die das Leben so reich macht.
Achtsamkeit führt uns zurück zu unserem Herzen und ermöglicht uns, das Leben mit allen seinen Facetten zu erleben – nicht nur durch das, was wir sehen und hören, sondern vor allem durch das, was wir tief im Inneren spüren.
Das Unsichtbare ist das Wesentliche
Am Ende zeigt uns dieses Zitat, dass die wahre Schönheit des Lebens in den unsichtbaren Dingen liegt. Liebe, Freude, Freundschaft – all dies sind Gefühle, die wir nur mit dem Herzen erfahren können. Sie sind die Essenz dessen, was das Leben wirklich lebenswert macht.
Wenn wir uns darauf einlassen, diese unsichtbaren Schätze zu entdecken, erkennen wir, dass die besten Dinge oft jenseits des Sichtbaren liegen und nur durch unser inneres Erleben wirklich erfasst werden können.